Wir laden Sie herzlich zur 9. Fachtagung für pflegeberufliche Bildung „Pflegepädagogik im Diskurs“ nach Düsseldorf ein. Die Fachtagung wird von der Bundearbeitsgemeinschaft (BAG) Pflegebildung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) gemeinsam mit dem Bildungszentrum für Kompetenzentwicklung im Gesundheitswesen des Universitätsklinikums Düsseldorf veranstaltet.
Mit dem Pflegeberufegesetz stellt Deutschland die Weichen für die Ausbildung in den Pflegeberufen neu. Unter den Stichworten Generalistik, Kompetenzorientierung, Vorbehaltsaufgabe, Praxisanleitung, Praxisbegleitung, Hochschulausbildung,... sind die Herausforderungen für die Akteure der pflegeberuflichen Bildung skizziert.
Und genau darum soll es gehen: Wie müssen die Akteure auf der Grundlage des Gesetzes einen Weg in die Zukunft gestalten? In dieser Phase intensiver Veränderungsprozesse sind Informationen und Austausch wichtig. Die Referierenden der Fachtagung greifen die aktuellen Entwicklungen kritisch auf und laden zur Diskussion und zum Weiterdenken ein.
Die Podiumsdiskussion beleuchtet den Stand der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes. Mit Akteuren aus Politik, Praxis und Wissenschaft werden die Herausforderungen für die Praxis diskutiert. In die Fachtagung eingebettet bieten Expertinnen und Experten wieder eine Vielzahl von Workshops zu aktuellen Themen rund um die Pflegebildung an.
Wer sollte teilnehmen?
Wir freuen uns, Sie am Freitag, den 08.03.2019 in Düsseldorf zur 9. Fachtagung zu begrüßen.
Programmflyer mit weiteren Informationen
bei Ticketbuchung bitte Workshop angeben.
Vorträge am Vormittag
Wie ist es zum PflBG gekommen? – warum es so schwierig ist, die Berufsausbildung zukunftsorientiert zu regeln
Prof. Dr. Frank Weidner, PTHV Vallendar
Seit mehr als zwanzig Jahren wurde und wird über eine generalistische Pflegeausbildung in Deutschland diskutiert. Es wurden zahlreiche Projekte durchgeführt und Initiativen gestartet. Die pflegewissenschaftlichen und -fachlichen Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesen Prozessen liegen seit rund zehn Jahren auf dem Tisch. Sie sprachen eindeutig für eine konsequente Zusammenführung der bestehenden Pflegeberufe. Dennoch ist es anders gekommen. Das PflBG hält auch zukünftig noch weitere Wege neben der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum -mann offen. Warum und wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen und welche Lehren müssen wir daraus ziehen? Welche Herausforderungen, aber auch Chancen ergeben sich aus dem PflBG für die Zukunft?
Aspekte der Lehrer/innenbildung vor dem Hintergrund des Pflegeberufegesetzes
Prof. Dr. Karin Kersting, Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Der im Pflegeberufegesetz und der Pflegeausbildungs- und Prüfungsverordnung formulierte Anspruch an die Kompetenzen Pflegender ist sehr hoch. Damit steigt auch der Anspruch an die Lehrenden, die diese Kompetenzen anbahnen sollen. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage danach, wie Lehrende das angesichts der derzeitigen Entwicklungen im Berufsfeld der Pflege leisten können (Stichworte sind z.B. Pflegekräftemangel, ökonomische Zwänge im Gesundheitswesen, Heterogenität der Auszubildenden).
Generalistische Curriculumentwicklung – Ein pragmatischer Handlungsleitfaden für Schulleitungen und Lehrende in Veränderungsprozessen
Heidi Kuckeland M.A., FH Münster
Mit Einführung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) sind alle Schulen gefordert, curriculare Veränderungen vorzunehmen, um die Auszubildenden auf die Pflege von Menschen aller Altersstufen in den verschiedenen Versorgungsbereichen vorzubereiten. Schulleitungen und ihre Teams müssen inhaltliche und strukturelle Adaptionen bisheriger Curricula vornehmen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, sollten Schulleitungen und Lehrende über entsprechende Kompetenzen verfügen. Ein pragmatischer Handlungsleitfaden, der auf Meso- und Mikroebene konkrete Schritte beinhaltet, kann dabei hilfreich sein. Ausgewählte Forschungsergebnisse des KraniCH-Projektes (kompetenzorientiertes anschlussfähiges Curriculum Hannover) konkretisieren die Vorgehensweise.
Workshops am Nachmittag
WS 01: Zukunft Hochschulische Ausbildung, Umsetzungsfragen
Prof. Dr. Michael Boßle, THS Deggendorf
WS 02: Pflegende als Stimmgabeln? - Zu Chancen und Grenzen des Resonanzkonzepts für die Pflegedidaktik
Viola Straubenmüller, München
Die 2016 erschienene Resonanztheorie des Jenaer Soziologen Hartmut Rosa stößt auf breites mediales und wissenschaftliches Interesse. Das epochaltypische Schlüsselproblem Beschleunigung (vgl. Rosa 2005; vgl. Ertl-Schmuck/ Greb 2015) und die damit einhergehende, atmosphärisch wirkmächtige Zeitnot droht Resonanz als Antwortverhältnis, das ein sich Berühren und Transformieren beinhaltet (vgl. Rosa 2016, S. 298), im Pflegealltag zu untergraben. Bei aller Plausibilität dieser These kann die Resonanztheorie auch kritisch gelesen werden. Was verbirgt sich hinter dem Konstrukt? Hat es Mehrwert für die Pflegedidaktik oder decken Begriffe wie etwa Empathie und Achtsamkeit bereits das Spektrum des Resonanzbegriffs ab? Im Anschluss an eine Einführung sollen im Workshop ausgewählte Anschlussmöglichkeiten der Theorie aufgezeigt und in einer exemplarischen Sequenz erprobt werden.
WS 03: Update Weiterbildung Praxisanleitung
Britta Kroll und Vanessa Keller, Bildungszentrum, Universitätsklinikum Düsseldorf
Praxisanleitung kommt im Rahmen des Pflegeberufegesetzes eine gesteigerte Bedeutung zu. Aus pädagogischer Perspektive bietet Praxisanleitung vielfältige und didaktisch interessante Lehr-Lernarrangements, die in diesem Workshop gemeinsam bearbeitet werden sollen. Beispielhaft wird das Curriculum der Weiterbildung Praxisanleitung (300 Stunden) des Universitätsklinikums Düsseldorf vorgestellt und praxisnah Anknüpfungsmöglichkeiten für den Bereich der Fortbildung für Praxisanleitende diskutiert.
WS 04: „Zwischen Theorie und Praxis“ – Die Implementierung eines „Dritten“ Lernorts
Elena Gamp, Klettgau
Dieser Workshop stellt Erfahrungen bei der Implementierung eines innerbetrieblichen, arbeitsplatzverbundenen „Dritten“ Lernorts in der ambulanten Pflege vor und gibt die Möglichkeit Chancen und Herausforderungen zur Implementierung in der eigenen Einrichtung zu erarbeiten.
WS 05: Kann Sterben simuliert werden? Simulationsgestützter Unterricht zu End-of-life care in der Pflegeausbildung
Victoria Pfeffer und Anna Steinacker, SimNAT Pflege e.V., Fulda
Ziel der Simulationen ist die Heranführung der Lernenden an den Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen und wie dies praxis- und handlungsorientiert umgesetzt werden kann. Im Rahmen des Workshops werden die curriculare Einbettung in den Studiengang Pflege, sowie Aufbau, Durchführung und Evaluation der Simulationen dargestellt.
WS 06: Der Pflegeprozess als Vorbehaltsaufgabe in der Ausbildung
Roland Hanisch, Berufsfachschule für Pflegeberufe, kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg a. Inn
WS 07: Mit Portfolios Reflexionskompetenz in der Pflegebildung fördern
Prof. Dr. Mechthild Löwenstein, Hochschule Esslingen
(Selbst-)Reflexionskompetenz gilt als Schlüssel für professionelles Handeln. Mit Bewusst-werden der eigenen Biographie und Sozialisationserfahrungen, individueller Lernwege und -strategien sowie der Interaktionsprozesse in komplexen Handlungssituationen können Lernende Sicherheit in der Pflege(aus)bildung gewinnen. Portfolios als Reflexionsinstrumente machen Bildungsprozesse sichtbar. Begutachtungen und gezielte Weiterentwicklungen von mehrdimensionalen Handlungskompetenzen werden anhand individueller Dokumentationen von Lernprozessen in Verbindung mit Lernergebnissen in Portfolios transparent. In schrittweisen, partizipativen Prozessen sind neue Entwicklungen in der Pflegebildung erkennbar, indem sich Lehrende zu Lernbegleitern, Auszubildende zu aktiven, eigenverantwortlich Lernenden und Pflegeschulen zu lernenden Organisationen wandeln.
WS 08: Ausbildungsorganisation zukunftsfähig gestalten
Alexander Daniel, Gesundheits- und Krankenpflegeschule Lahn-Dill-Kliniken Wetzlar
WS 09: Praxisbegleitung lernwirksam gestalten
Wolfgang Pasch, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf und Dr. Sabine Balzer, Berufsfachschule für Pflegeberufe, kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg a. Inn
WS 10: Kompetenzorientiert beurteilen-berufliche Handlungskompetenzen in der Praxis darstellen und beurteilen
Christina Hagemann, Kolping Pflegeschule gGmbH, Kempten (Allgäu)
Podiumsdiskussion zum Abschluss:
Wie gestaltet sich der Umbruch für die Lehrenden ab 2020?
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