11. Oktober 2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Zoom: „Katastrophenschutz als besondere Herausforderung und wichtiges Aufgabenfeld für beruflich Pflegende“
Referent: Philipp Cachée, Katastrophen- und Zivilschutzbeauftragter in Berlin / Mitgründer und Pressesprecher des Vereins Notfallregister e. V.
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7. November 2023, 18:00 - 19:30 Uhr, Zoom: „Der Zusammenhang zwischen Ernährung, Gesundheit und Klimakrise“
Referent: Niklas Oppenrieder, Arzt, Mitgründer und Vorstand bei Physicians Association for Nutrition e. V. (PAN) in Deutschland
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Auf Initiative der AG Nachhaltigkeit in der Pflege hat der DBfK anlässlich des Tags der Erde am 22. April 2023 eindeutig Position bezogen und die Dringlichkeit des Handelns auch im Gesundheitssektor angemahnt, um das Klimaschutzziel von 1,5 Grad noch zu erreichen. Dazu müssen auch Pflegefachpersonen ihren Handlungsspielraum entsprechend nutzen und verantwortungsbewusst damit umgehen. Außerdem ist die verbindliche Verankerung des Themas Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Aus-, Fort- und Weiterbildung beruflich Pflegender unerlässlich.
Hier geht es direkt zum Positionspapier.
Für ein konsequentes Handeln beim Klimaschutz braucht es eine verlässliche Faktenlage. Deshalb haben jetzt sechs Organisationen unter Führung des Deutschen Klima Konsortiums (DKK) ein Papier veröffentlicht, in dem kurz und knapp das steht, was in der Klimaforschung heute als unumstritten gilt. Die Befunde reichen von naturwissenschaftlichen Grundlagen über die Folgen in Deutschland und auf der ganzen Welt bis hin zu den in Paris vereinbarten Zielen.
Die im September 2020 erstmals veröffentlichte und jetzt aktualisierte Faktensammlung belegt, dass die gegenwärtige globale Erwärmung eine Tatsache und im Wesentlichen Menschen gemacht ist. 30 Jahren internationale Klimapolitik haben nicht verhindert, dass sich immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre ansammeln und damit den Klimawandel beschleunigen und verstärken. Wieder einmal liegen die Fakten auf dem Tisch, und zwar sehr kompakt.
Die Basisfakten gibt es im Download auf der Homepage des DKK
Am 19.6.2023 ging es in einem Symposium von KLUG, Deutscher Pflegerat, DBfK und AWO
um Probleme und Lösungen beim Einführen von Hitzeschutzmaßnahmen in der ambulanten, klinischen
und stationären Pflege. Die Expert:innenvorträge wurden aufgezeichnet und sind jetzt als Video auf
YouTube abrufbar:
Hitzesymposium für beruflich Pflegende
Viele weitere Infos zum Thema Hitzeschutz gibt es hier.
Die Kurse 22/25-1 und 20/23-3 der Katholischen Schule für Pflegeberufe erstellten zur Erstveröffentlichung auf dem Deutschen Pflegetag 2022 ein Video, warum Klimaschutz für Pflegende von elementarer Bedeutung ist. Ab sofort im YouTube Kanal des DBfK-Nordwest zur Ansicht zur Verfügung.
Der Vortrag von Prof. Dr. Dr. Sabine Gabrysch, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)/Charité Berlin,
vom 6. September 2022 zu Planetary Health steht ab sofort im YouTube Kanal des DBfK-Nordwest zur Ansicht zur Verfügung.
„Wenn man Krankheiten - sowohl in Privathäusern als auch in öffentlichen Hospitälern - beobachtet, so fällt dem erfahrenen Beobachter am stärksten auf,
dass die Symptome oder die Leiden, die man im Allgemeinen für unvermeidbar und zur Krankheit gehörig hält, sehr oft überhaupt nicht Krankheitssymptome, sondern Symptome von
etwas ganz anderem sind - von Mangel an frischer Luft, oder Licht, oder Wärme, oder Ruhe, oder Sauberkeit, oder Pünktlichkeit und Sorgfalt beim Verabreichen
der Diät oder aber von jedem einzelnen oder all diesen Dingen zusammen.“
Florence Nightingale (Notes on Nursing 1860)
Wie das gehen kann, zeigen verschiedene Tipps und Anregungen auf dieser Seite.
In seinem Policy Brief für Deutschland hat der "Lancet Countdown for Health and Climate Change Report" 2019 drei zentrale Handlungsfelder für den deutschen Gesundheitssektor beschrieben. Einleitend stellt der Bericht fest, dass die Bewältigung der Folgen von überschrittenen planetaren Belastungsgrenzen die globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist. Kein Land und keine Gesellschaft der Welt ist immun gegen die Gesundheitsfolgen des Klimawandels, die sich schon jetzt in erhöhter Krankheitslast in nahezu allen Fachgebieten der Medizin zeigen. Die Umsetzung der Empfehlungen aus dem Jahr 2019 wurden in einem weiteren Policy Brief 2021 überprüft.
Das Quellenverzeichnis zu allen Fakten finden Sie hier.
Es gibt im Gesundheitssektor eine ganze Reihe von Organisationen, Initiativen und Projekten mit Bezug zur Pflege bzw. mit direkter Einbeziehung beruflich Pflegender. Wir stellen hier einige von ihnen vor.
Allgemeine Projekte und Netzwerke:
Klimaneutraler Gesundheitssektor 2035: In dieser Initiative treten Praxen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen und weitere Einrichtungen zusammen für eine klimaneutrale Gesundheitsversorgung bis 2035 ein: https://gesundheit-braucht-klimaschutz.de/
KLUG e.V. (KLimwawandel Und Gesundheit): KLUG bietet einen Newsletter, die Planetary Health Academy und viele Fachinformationen an: https://www.klimawandel-gesundheit.de/
Health For Future: Das ist eine Initiative von KLUG und organisiert die Mitglieder in einzelnen Ortsgruppen. https://healthforfuture.de/
Health Care Without Harm (HCWH): In diesem Netzwerk haben sich Krankenhäuser, Führungskräfte und Mitarbeitende aus dem Gesundheitssektor zusammengeschlossen. Europaweit wurde im Januar 2021 eine neue Kampagne gestartet, in der Pflegende ihre Stimme erheben und ihre Kolleg:innen aus der Gesundheitsversorgung zum Klimaschutz motivieren sollen. Mehr zur Nurses Climate Challenge: https://noharm-europe.org/articles/news/europe/nurses-climate-challenge-launches-europe
Viamedica Stiftung: Ziel ist eine nachhaltige Balance zwischen Medizin, Mensch und Natur - mit verschiedenen Kampagnen wie z.B. "Klimaretter" oder "Klinergie" und Materialien wie Energiesparfibel und Antibiotika-Pass: https://www.viamedica-stiftung.de/
ProVeg international (ehemals Vegetarierbund e.V): spendenbasierte Trainings und Workshops für Mitarbeitende von Gesundheitseinrichtungen: https://proveg.com/de/was-wir-tun/kampagnen/leckeres-essen-fuer-alle/
Konkrete Projekte im Krankenhaus oder in Langzeiteinrichtungen:
KLIK Green: Krankenhäuser und Reha-Kliniken sind ressourcenintensive Großverbraucher und können daher einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Ziel von KLIK green ist es, innerhalb der Projektlaufzeit mindestens 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente zu vermeiden. Dafür sollen bundesweit 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken am Projekt beteiligt werden. In den beteiligten Einrichtungen werden beschäftigte Fachkräfte zu Klimamanager:innen qualifiziert, um konkrete Klimaschutzziele festzulegen, Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
Die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums fördert KLIK green bis April 2022. Weitere Informationen unter https://www.klik-krankenhaus.de/startseite
Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe gGmbH in Berlin-Spandau: Die Klinik für Anthroposophische Medizin und Pflege hat den Status eines akademischen Lehrkrankenhaus der Charité und ist seit 25 Jahren auf dem transformativen Weg zu einer ökologischen und nachhaltigen Gesundheitseinrichtung - im Netzwerk mit Health for Future: https://www.havelhoehe.de/health-for-future-havelhoehe.html
Klimafreundlich pflegen: Bei der Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt im Juni 2021 wurde als zentrales Ziel Klimaneutralität vor 2040 festgelegt. Für stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenpflege bedeutet dies, dass sie durchschnittlich 87 % ihrer Emissionen einsparen müssen. Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ wird für drei Jahre wird im Zuge der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Im ersten Schritt wird der CO2-Fußabdruck aller 90 am Projekt beteiligten Einrichtungen erhoben. Mit Hilfe des gesammelten Datenmaterials werden in Abstimmung mit Mitarbeitenden und Bewohner:innen gezielte Klimaschutzstrategien und Maßnahmen entwickelt, sodass die bisherigen Emissionen um einen wesentlichen Anteil verringert werden. Weitere Informationen auf der Seite der AWO unter https://klimafreundlich-pflegen.de/#warum-klimafreundlich-pflegen
Institute:
Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam: Forschungsabteilung für Klimaresilienz, Klimafolgen und Anpassung unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. med. Sabine Gabrysch, die auch seit 2019 Professorin für Klimawandel und Gesundheit am Institut für Public Health der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist
Link zum Institut: https://www.pik-potsdam.de/de
Link zur Charité: https://iph.charite.de/ueber_das_institut/team/
Institut für Arbeitsmedizin am Klinikum der Universität München: Mit Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) wurden verschiedene Bildungsmodule für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, darunter auch eine Hitzeschulung für die Pflege: http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/de/bildungsmodule-mfa/index.html
Außerdem gibt es Informationsbroschüren und Poster zu Hitze- und Infektionsschutz unter http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/de/Co-HEAT/Fuer-Gesundheitsberufe/Infobroschuere/index.html
Das Klinikum beitreibt auch das Expertennetzwerk „Klimawandel, Hitze und Gesundheit“ – eine zugriffsgeschützte, interaktive und digitale Plattform, die den Wissensaustausch zwischen den Expertinnen und Experten fördern, weiterentwickeln und stärken soll: http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/de/bildungsmodule-mfa/Netzwerk/index.html
Positionspapiere, Berichte & Broschüren:
ICN-Positionspapier zu Pflege/Klimawandel/Gesundheit und ICN-Ethikkodex
EFN-Positionspapier zum Beitrag der Pflegenden zur Bewältigung des Klimawandels
DBfK-Broschüre Pflege im Umgang mit dem Klimawandel
Positionspapier von Health for Future zur Bundestagswahl 2021
Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 des Umweltbundesamtes
Grundsatzpapier der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) (2019)
Positionspapier der Deutschen Plattform für Globale Gesundheit (DPGG)
Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Wiki-Bildungsserver zum Klimawandel
Dr. med. Mabuse Schwerpunktheft Klima & Gesundheit
Swiss Medical Forum zu Luftverschmutzung, Klima und Allergien
Positionspapier des BUND zu Arzneimittel in der Umwelt (2020)
Bücher:
Jürgen Graalmann/Eckhart von Hirschhausen/Kerstin Blum (Hrsg., 2023): Jetzt oder nie: Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Nachhaltigkeit - Bilanz und Ausblick. Hrsg. Grossmann, Wolf Dieter; Eisenberg, Wolfgang; Meiß, Karl-Michael (1999), Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
Thomas Bruhn/Jessica Böhme (2021): Mehr sein, weniger brauchen. Was Nachhaltigkeit mit unseren Beziehungen zu tun hat. Beltz Verlag
Maja Göpel (2020): Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. Ullstein Buchverlage GmbH
Claus Leitzmann, Markus Keller (2013): Vegetarische Ernährung. 3. aktualisierte Auflage. Verlag Eugen Ulmer KG
Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Klimawandel, Umweltbelastungen und Gesundheit – direkt durch extreme Wetterlagen und lange Hitzeperioden beispielsweise und indirekt durch Umweltverschmutzung, sinkende Wasserqualität, mehr Belastungsphasen für Allergiker etc. Pflegende sind oft unmittelbar mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert, aber sie können auch selbst einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Pflege leisten. Dafür setzen wir uns in der AG Nachhaltigkeit in der Pflege im DBfK ein.
Aktiv in der
AG Nachhaltigkeit in der Pflege
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