Digitalisierung gilt als ein maßgebliches Instrument, um die Herausforderungen des demographischen Wandels zu bewältigen. Was in vielen Branchen ganz selbstverständlich schon seit Jahren und Jahrzehnten umgesetzt wird, soll auch in der Pflege zu Entlastungen beitragen.
Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat eine Initiative gestartet, um Vertreter:innen aus Pflege, Gesundheits- und Pflegewirtschaft, Wissenschaft, von Verbänden und pflegenden Angehörigen in einem Digitalpakt Pflege zusammenzubringen. Der DBfK Südost hat diesen Digitalpakt Pflege mit unterzeichnet.
Pflege von morgen – selbstbestimmt, ganzheitlich, generationengerecht, regional verfügbar und digital unterstützt – so lautet das Moto der HighCare Agenda, die dem Digitalpakt Pflege zugrunde liegt. Hintergrund der Agenda ist die Gewissheit, dass jeder Mensch – unabhängig von seiner Lebenssituation oder seinem Alter – auf Pflege angewiesen sein kann. Das Ziel muss sein, Menschen in ihrer Pflegebedürftigkeit ein eigenständiges Leben und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen und dabei auch ganz unbürokratisch auf die notwendigen Unterstützungsangebote zugreifen zu können. Digitales Ressourcenmanagement stellt dabei eine Möglichkeit des Einsatzes digitaler Lösungen dar. Aber auch Pflegeassistenzsysteme und Kommunikationsinstrumente sind Teil dieser Strategie.
Aus der Perspektive des DBfK Südost ist das ambitionierte Projekt vor allem dann ein Erfolg, wenn es den Pflegenden, den Pflegebedürftigen und ihren An- und Zugehörigen in allen Settings dienlich ist. Digitalisierung heißt also nicht mehr Aufwand – und bedeutet natürlich auch nicht, dass etablierte und gute Prozesse zu Gunsten digitaler Technologien oder Systeme aufgegeben werden müssen. Die Digitalisierung muss dem Menschen dienen, nicht andersherum. Gleichwohl liegen aber in diesen Lösungen auch Potenziale, die vor allem mit der Expertise der Pflegefachlichkeit auch den Menschen nutzbar gemacht werden können.
Der Digitalpakt Pflege wird in Bayern mit 31 Millionen Euro unterstützt.
Volles Haus: Judith Gerlach (l.), Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, stellt sich den Fragen von Nina Ruge, die die Veranstaltung zur Unterzeichnung des Pflegepakts moderierte.