DBfK aktuell - Dezember 2025

Neue Rollen – neue Chancen: Der DBfK bei Deutschen Pflegetag 2025

Anlaufpunkt für unsere Mitglieder: Der neu gestaltete DBfK-Stand auf dem Deutschen Pflegetag 2025.
Anlaufpunkt für unsere Mitglieder: Der neu gestaltete DBfK-Stand auf dem Deutschen Pflegetag 2025.

Der Deutsche Pflegetag 2025 am 5. und 6. November in Berlin begann mit einem deutlichen Zeichen für die Professionalisierung der Pflege: Gleich zur Eröffnung wurde der Deutsche Pflegepreis verliehen – an Cagla Kurtçu, Advanced Practice Nurse im Gesundheitskiosk Hamburg. 


Sie hat ihre pflegewissenschaftlichen Kompetenzen über Jahre hinweg konsequent ausgebaut und in die Praxis übertragen. 

Preisträgerin: die Advanced Practice Nurse Cagla Kurtçu. (Foto: Jan Pauls/DPT)
Preisträgerin: die Advanced Practice Nurse Cagla Kurtçu. (Foto: Jan Pauls/DPT)

In leitender Funktion verantwortet sie fünf Standorte, gestaltet Strukturen, baut Brücken und gibt Menschen damit Sicherheit im Umgang mit Krankheit und Gesundheit. Gemeinsam mit ihrem Team aus examinierten und akademisch ausgebildeten Pflegenden begleitet sie Patient:innen, die oft mit chronischen Erkrankungen oder komplexen Lebenssituationen kämpfen. Sie übt damit Pflege auf höchstem fachlichem und menschlichem Niveau aus.

Damit war der thematische Rahmen des Pflegetags gesetzt: Im Fokus standen die aktuellen Reformen und Gesetzesinitiativen, darunter das Befugniserweiterungs- und Entbürokratisierungsgesetz
(BEEP, ehemals Pflegekompetenzgesetz) sowie das Pflegefachassistenzgesetz. Auch das geplante Gesetz zu Advanced Practice Nursing (APN) prägte viele Diskussionen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken war bei der Eröffnung im hub 27 auf der Berliner Messe dabei und bezeichnete die im BEEP-Gesetz festgeschriebene Heilkundeübertragung als wichtigen Fortschritt, damit die Pflege ihr volles Potenzial entfalten und einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung leisten könne.

Gastgeberin Christine Vogler bei der Eröffnung des Deutschen Pflegetags. (Foto: Jan Pauls/DPT)
Gastgeberin Christine Vogler bei der Eröffnung des Deutschen Pflegetags. (Foto: Jan Pauls/DPT)

In ihrer berufspolitischen Rede forderte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR) und Gastgeberin des Pflegetags, den längst überfälligen Wandel von einer arztzentrierten zu einer teambasierten Primärversorgung. Dazu gehören pflegerische Sprechstunden, ein Übergangs- und Medikationsmanagement sowie Haus- und Quartiersbesuche, die von qualifizierten Pflegefachpersonen – etwa Community Health Nurses – durchgeführt werden. Dafür sei auch eine starke digitale Infrastruktur unerlässlich, betonte Vogler.

Deutscher Pflegetag heißt auch: Zwei Tage lang war großer Andrang bei uns am DBfK-Stand. Glücksrad, Nachhaltigkeitsquiz, Mitgliedertreff und gemeinsames Foto mit Präsidentin Vera Lux sowie eine Mitgliederwerbeaktion zogen die Besucher:innen an. Wir konnten vielen Berufseinsteiger:innen erklären, wer der DBfK ist und warum er unverzichtbar für Berufsangehörige ist, und mit vielen weiteren Interessierten und Mitgliedern haben wir über unsere Arbeit und die DBfK-Themen gesprochen. 

Gute Laune am DBfK-Glücksrad.
Gute Laune am DBfK-Glücksrad.

Es war ein toller Austausch, der viele Möglichkeiten zur Begegnung zwischen Mitgliedern aus dem ganzen Land bot.


DBfK-Themen im Programm: Gesundheitskompetenz, Personalbemessung, Nachhaltigkeit

Auch inhaltlich setzte der DBfK starke Akzente im Programm. DBfK-Präsidentin Vera Lux diskutierte in der Session „Gesundheitskompetenz – Herausforderung für die professionelle Pflege“, moderiert vom ehemaligen DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner, über die Verantwortung beruflich Pflegender in der Informationsvermittlung.  In Zeiten von Desinformation und Informationsüberflutung brauche es verlässliche Wegweiser – und diese könne die Profession Pflege bieten. Lux betonte, wie wichtig es sei, Gesundheitskompetenz schon früh zu fördern, etwa durch Schulgesundheitspflegende. Wie diese Arbeit konkret aussieht, erläuterte Barbara Boßler, Community Health Nurse im PORT-Zentrum Hohenstein auf der Schwäbischen Alb. Sie berichtete von ihren Präventions- und Informationsangeboten direkt vor Ort: etwa dem Bewegungstreff „Laufen ohne Schnaufen“ oder Informationsveranstaltungen zu Themen wie Männergesundheit und Einsamkeit im Alter.

Diskussionsrunde zur Gesundheitskompetenz mit (v.l.) Dr. Lennert Griese (Universität Bielefeld), Joana Ruf (Irmgard Bosch Bildungszentrum Stuttgart), DBfK-Präsidentin Vera Lux, Barbara Boßler (PORT-Zentrum Hohenstein), Prof. Dr. Doris Schaeffer (Universität Bielefeld) und Franz Wagner (ehem. DBfK-Bundesgeschäftsführer).
Diskussionsrunde zur Gesundheitskompetenz mit (v.l.) Dr. Lennert Griese (Universität Bielefeld), Joana Ruf (Irmgard Bosch Bildungszentrum Stuttgart), DBfK-Präsidentin Vera Lux, Barbara Boßler (PORT-Zentrum Hohenstein), Prof. Dr. Doris Schaeffer (Universität Bielefeld) und Franz Wagner (ehem. DBfK-Bundesgeschäftsführer).
Die Diskussionsrunde zum Thema Nachhaltigkeit mit (v.l.) Victoria König (Fachgesundheitspflegerin Intensiv und Anästhesie und AG Nachhaltigkeit im DBfK), DBfK-Referent und Moderator Ingo Böing, DBfK-Referentin Sarah Fliesgen und Claudia Schlüfter (Fraunhofer-Institut).
Die Diskussionsrunde zum Thema Nachhaltigkeit mit (v.l.) Victoria König (Fachgesundheitspflegerin Intensiv und Anästhesie und AG Nachhaltigkeit im DBfK), DBfK-Referent und Moderator Ingo Böing, DBfK-Referentin Sarah Fliesgen und Claudia Schlüfter (Fraunhofer-Institut).

Im Bereich Nachhaltigkeit konnten wir das aktuell laufende Projekt BBNE-PfleGe (Praxisanleitende in Pflege- und Gesundheitsberufen als Schlüsselpersonen für BBNE) vorstellen. Der DBfK hat gemeinsam mit den Verbundpartnern KLUG und BBG bereits mehrere Hundert Praxisanleitende geschult. DBfK-Referentin Sarah Fliesgen berichtete von ersten Erfahrungen. Trotz anfänglicher Skepsis zeigen viele Teilnehmende großes Interesse und hohe Motivation, Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit in die Praxis zu integrieren. Besonders geschätzt werden in den Fortbildungen der offene Austausch über gelungene Beispiele und Lösungsansätze sowie die gemeinsame Nutzung und Entwicklung von Materialien für die praktische Ausbildung. 

DBfK-Bundesvorstandsmitglied Johannes Wünscher moderierte die Session „Pflegediagnosen im Pflegeprozess – wozu?“, in der deutlich wurde:

Die Akzeptanz für Pflegediagnosen ist in der Praxis vorhanden – die Herausforderungen liegen in der konsequenten und systematischen Umsetzung. Herausforderungen und Perspektiven standen auch bei Sandra Mehmecke, Geschäftsführerin des DBfK Nordwest, im Mittelpunkt: Sie moderierte die Session zur Personalbemessung, in der diskutierte wurde, welche Wirksamkeit die Instrumente in der Langzeitpflege (PeBeM) und im Krankenhaus (PPBV) in der Praxis entfalten und, ob sie tatsächlich zu besseren Arbeitsbedingungen und einer höheren Versorgungsqualität beitragen können.

Traditionell fand beim Deutschen Pflegetag auch der Junge Pflege Kongress des DBfK Nordost statt. Mit einem besonderen Gast: Howard Catton, Geschäftsführer des International Council of Nurses (ICN), sprach mit DBfK-Bundesvorstandsmitglied Lina Gürtler über globale Herausforderungen im Gesundheitswesen, Pflegeausbildung und die Bedeutung von Führungskompetenz in der Pflege.

Der Pflegetag 2025 machte einmal mehr deutlich: Pflege gestaltet Zukunft – fachlich, politisch und gesellschaftlich. 

Howard Catton (Geschäftsführer des International Council of Nurses) und Bundesvorstandsmitglied Lina Gürtler im Gespräch beim Junge Pflege Kongress des DBfK Nordost. (Foto: Jan Pauls/DPT)
Howard Catton (Geschäftsführer des International Council of Nurses) und Bundesvorstandsmitglied Lina Gürtler im Gespräch beim Junge Pflege Kongress des DBfK Nordost. (Foto: Jan Pauls/DPT)

Wer beim nächsten Mal (wieder) dabei sein möchte, sollte sich den Termin für 2026 vormerken: Dann findet der Deutsche Pflegetag am 12. und 13. November in Berlin statt.

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