Keine falschen Hoffnungen wecken

02.06.2022

In einem Pilotprojekt will die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern Pflegenden aus der Ukraine eine Tätigkeit als anerkannte Fachkraft ermöglichen. Der DBfK Nordost sieht darin nicht nur eine Chance.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) will die schnelle Integration ukrainischer Pflegefachpersonen in das Gesundheitssystem abseits der gängigen Verfahren ermöglichen. Zunächst begrüßt der DBfK die Integration von professionell Pflegenden jeder Herkunft in das Gesundheitssystem. Jedoch warnt der Berufsverband davor, mit der Situation der ukrainischen Geflüchteten den Personalmangel in der Pflege lösen zu wollen.

In Mecklenburg-Vorpommern ist ein langes Anerkennungsverfahren gängig, damit Pflegekräfte aus dem Ausland in ihrem Beruf tätig werden können. Der DBfK hält eine Beschleunigung der Vorgänge mit Augenmaß für sinnvoll, solange darunter weder die Integration in das Gesundheitssystem, noch die Pflegenden selber leiden. So warten in Mecklenburg-Vorpommern – wie auch in allen anderen Bundesländern – migrierte Pflegefachpersonen teilweise jahrelang darauf, eine Ausbildung oder eine Berufsanerkennung beginnen zu können. Die schnellere Anerkennung dieser Menschen und ihres Wunsches, dauerhaft in der Pflege tätig zu sein, müsste neben dem nun anlaufenden Pilotprojekt vorrangiges Ziel der Gesundheitspolitik sein.

„Am Besten wäre es, wenn ukrainische Pflegefachpersonen sicher und unbeschadet in ihrer gewohnten Umgebung arbeiten könnten. Wenn es Pflegende gibt, die nun den Wunsch haben, in Mecklenburg-Vorpommern zu arbeiten, begrüßen wir das. Jedoch sollte nicht der Eindruck entstehen, dass die deutsche Politik mit den ukrainischen Pflegenden eigene Versäumnisse kaschieren will“, sagt Swantje Kersten, Vorstandsvorsitzende des DBfK Nordost. Arbeitsverhältnisse, die nun eingegangen würden, müssten außerdem der Qualifikation der Pflegenden entsprechend vergütet werden, da mit der Not der geflüchteten Pflegenden kein Geschäft gemacht werden dürfe. „Wenn Menschen mit Migrationsgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern in der Pflege arbeiten wollen, wird der DBfK Nordost sie als Teil der Berufsgemeinschaft dabei unterstützen – solange sie selbst dies aus freien Stücken so entscheiden“, sagt Swantje Kersten.

Die Pressemitteilung zum Download.

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