Krankenhauskonferenz Brandenburg: Gesundheitsversorgung braucht starke Pflege

Neue Krankenhausstruktur und erweiterte Pflegekompetenz sind beide zentral für Versorgung und Prävention in der Fläche / DBfK fordert Diskussion auf Augenhöhe

22.01.2024

Am Dienstag treffen sich in Potsdam auf Einladung von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke Vertreter:innen von Brandenburger Kommunen, Krankenhäusern und -kassen sowie Arzt- und Pflegeberuf.

Bei der Krankenhauskonferenz des Landes Brandenburg will die Landesregierung über die aktuellen Ent­wicklungen in der Krankenhausreform informieren und mit den Beteiligten in den Austausch kommen. Dort diskutieren zunächst die Vorsitzenden der Landeskranken­hausgesellschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung mit dem Präsidenten bzw. Geschäftsführer der Landes­ärztekammer und der Wirtschaftsför­derung Brandenburg.

Dabei werden in Zukunft insbesondere auch Pflegefachpersonen einen wichtigen Teil der Gesundheitsversorgung sichern und das nicht nur in ihren bisherigen Tätig­keits­feldern. Zwar ist die Errichtung sogenannter Level 1i-Krankenhäuser unter pflege­rischer Leitung weiter umstritten und die Errichtung von Gesundheitskiosken noch nicht beschlossen. Aus Sicht des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) müssen die Fragen der Einrichtungsform aber weiter auf Augenhöhe erörtert werden.

Auf jeden Fall lassen sich durch den vermehrten Einsatz akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen in der Primärversorgung die Morbidität, die Mortalität und die Kosten senken, wie Studien zeigen. „Wir sollten diese Diskussionen faktenbasiert anhand internationaler Vorbilder führen und uns nicht nur am tradierten Berufsbild der Pflege in Deutschland orientieren“, so Johannes Wünscher, Vorstandsvorsit­zender DBfK Nordost, und weiter:

„Neben einer besseren Gesundheitsversorgung schaffen wir zugleich attraktivere Karriereoptionen für motivierte und qualifizierte Pflegefachpersonen aus dem In- und Ausland. Das ist gerade für Flächenländer wie Brandenburg im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig. Aus internationalen Untersuchungen wissen wir längst, dass überall dort, wo Pflegefachpersonen durch erweiterte berufliche Rollen mehr Verantwortung erhalten, das Berufsfeld insgesamt stark und nachhaltig profitiert."

Bundesweit verläuft die Akademisierung der Pflege jedoch weiter nur schleppend. In Brandenburg fehlt es insbesondere an spezialisierten Masterstudiengängen, etwa im Bereich Pflegemanagement oder ‚Community Health Nursing‘ – trotz guter Erfahrun­gen mit Polikliniken und Gemeindeschwestern vor der Wiedervereinigung. Auch die Anwerbung internationaler Fachkräfte für die Pflege ist bundesweit herausfordernd, besonders abseits urbaner Zentren und in Ostdeutschland insgesamt: Außer in Berlin liegt dort der Anteil nichtdeutscher Pflegender in Kranken­häusern überall um mehr als die Hälfte unter dem Bundesdurchschnitt von 12 Pro­zent; in Brandenburg waren es letztes Jahr 5,8 Prozent.

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