Im Oktober feierte der International Council auf Nurses (ICN) sein 125-jähriges Bestehen in Bukarest. In dem beeindrucken Parlamentspalast kam eine große Zahl an Vertreter:innen der Mitgliedsverbände zusammen, für den DBfK war Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper nach Bukarest gereist.
Wir sind stolz, dass die von Agnes Karll gegründete Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen
Deutschlands bereits 1904 dem ICN beigetreten ist und Agnes Karll 1909 Präsidentin wurde. Weltweit steht die Profession Pflege vor Herausforderungen, so konnte man den Willkommensworten der jetzigen ICN-Präsidentin, Pamela Cipriano, entnehmen.
Der ICN macht sich in diesen Zeiten besonders stark für Investitionen in die Qualifizierung von Pflegefachpersonen, in Nachhaltigkeit und „Universal Health Coverage“, den Umgang mit humanitären Krisen und den Schutz von Pflegenden im Einsatz, die Erweiterung von Kompetenzen und von Leadership, bessere Arbeitsbedingungen sowie für das Nutzen von Technologie und Digitalisierung. Trotz aller Herausforderungen sieht Cipriano viel Kraft in der Pflege: „Es gibt keinen Zweifel, dass Pflegefachpersonen den Schlüssel in der Hand haben für eine bessere Gesundheitsversorgung.“
Partner und Ausrichter der Veranstaltung war der „Order of Nurses, Midwives and Medical Assistants of Romania“. Präsident Mircea Timofte beteiligte sich lebhaft an den Diskussionen, zu denen auch hochrangige Personen des rumänischen Gesundheitsministeriums und weiterer Einrichtungen eingeladen waren. Herausragend war die Teilnahme der Prinzessin Muna Al-Hussein von Jordanien, Präsidentin des Jordanischen Pflegerats, die sich seit vielen Jahren für die Profession engagiert.
In ihrem Beisein wurde die ICN 125th Anniversary Declaration on the Future of Nursing unterzeichnet. Die Präambel der Deklaration verweist auf die Herausforderungen und bestätigt die Pflege als Fundament aller Gesundheitssysteme. Weltweit spielt sie eine kritische Rolle für das Wohlbefinden der Bevölkerungen. Sie ist damit eine wesentliche Säule für die Stärkung und die Unterstützung globaler Gesundheit. Darunter fällt die Förderung der internationalen Zusammenarbeit, um pflegegeleitete Interventionen in Konfliktgebieten, Flüchtlingslagern sowie Regionen, die von Konflikten und Klimawandel betroffen sind, zu unterstützen und so den rechtzeitigen Zugang zu Gesundheitsversorgung für gefährdete Bevölkerungsgruppen sicherzustellen und die Rechte und die Gesundheit vertriebener Menschen zu schützen. Pflegefachpersonen brauchen Schulungen, um eine kultursensible Pflege für vertriebene und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen und deren besonderen physischen und psychischen Gesundheitsbedürfnissen, einschließlich Trauma und stressbedingter Erkrankungen, zu begegnen.
Zum Ende der Veranstaltung brachten die ICN-Präsidentin sowie ICN-Geschäftsführer Howard Catton ihre Vorfreude auf den ICN Kongress 2025 und das Wiedersehen in Helsinki zum Ausdruck.
(BK), Fotos: ICN