DBfK aktuell - Januar 2025

Projekt BBNE-PfleGe: Nachhaltigkeit in der Ausbildung stärken

Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Randaspekt – alle Bereiche unseres Lebens sind betroffen, insbesondere auch das Gesundheitswesen und die Pflege. Damit gehört die Nachhaltigkeit zu einem der großen Themen unseres Jahrzehnts.

Die Verpflichtung, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, ergibt sich für Pflegefachpersonen aus dem ICN Ethikkodex (2021):

bett-krankenhaus
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„Pflegefachpersonen setzen sich gemeinsam dafür ein, die natürliche Umwelt zu erhalten, zu stärken und zu schützen. Sie sind sich der gesundheitlichen Folgen der Umweltzerstörung, z. B. aufgrund des Klimawandels, bewusst. Sie treten für Initiativen ein, die umweltschädliche Praktiken reduzieren, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.“

Da die Gesundheit von Menschen untrennbar mit einer intakten Umwelt verbunden ist, setzt sich der DBfK dafür ein, dass nachhaltige Prinzipien in der Pflegepraxis, Pflegebildung und -politik verankert werden. Dafür muss die Pflegebranche zum einen ihren Beitrag zur Reduzierung von Emissionen leisten, um die Klimaerwärmung zu verlangsamen. Zum anderen gilt es, die Pflegepraxis so zu gestalten, dass sie den wachsenden Herausforderungen durch die Folgen der Klimakrise gewachsen ist. Nachhaltige Pflege bedeutet somit, Umwelt und Gesundheit gleichermaßen zu schützen – heute und in der Zukunft.


DBfK hat Bildungsprojekt zur Nachhaltigkeit gestartet

Nachhaltiges und ressourcenschonendes Arbeiten im Gesundheitswesen – wie kann dieser Bestandteil des Arbeitsalltags in der praktischen Ausbildung gestärkt werden? Wie können Praxisanleitende unterstützt werden, Nachhaltigkeitskompetenzen bei den Auszubildenden zu fördern und welches Handwerkszeug benötigen sie dafür?

Damit befasst sich das neue Projekt BBNE-PfleGe (Praxisanleitende in Pflege- und Gesundheitsberufen als Schlüsselpersonen für BBNE) und setzt sich dafür ein, Praxisanleitende für nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit in Pflege- und Gesundheitsberufen zu sensibilisieren. Das Projekt bietet dafür bundesweit eine berufspädagogische Fortbildung an, die auf die besonderen Herausforderungen der Pflege und Gesundheitsversorgung im Kontext der Klimakrise eingeht.

In der Laufzeit von Juli 2024 bis Juni 2026 wird das Ziel verfolgt, nachhaltigkeitsbezogene und transformative Handlungskompetenzen in der Pflege- und Gesundheitsausbildung bundesweit zu stärken. Im Einzelnen bedeutet das:

  • Fortbildung von Praxisanleitenden sowie Lehrenden in der Fort- und Weiterbildung von Praxisanleitenden: Schulung von Praxisanleitenden sowie Personen aus der Fort- und Weiterbildung von Praxisanleitenden, um ihre Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit zu erweitern.
  • Entwicklung und Verankerung eines Mustercurriculums: Ein standardisiertes Curriculum wird erstellt und an ersten Schulen für Gesundheits- und Pflegeberufe implementiert, um die Ausbildung nachhaltig zu prägen.
  • Institutionalisierung auf Bundes- und Länderebene: Die Inhalte des Projekts sollen möglichst in die Rahmenpläne der Fachkommission nach §53 PflBG sowie in weitere gesetzliche und untergesetzliche Regelwerke integriert werden, um eine nachhaltige Verankerung sicherzustellen.

Unser Angebot: Eine berufspädagogische Fortbildung

Die Rolle der Gesundheitsfachberufe und mögliche Handlungsstrategien werden in der entwickelten Fortbildung in den Mittelpunkt gestellt. Dabei ist das Ziel, dass Praxisanleitende konkrete Anleitungsaufgaben und -methoden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit für ihre Lernenden entwickeln, mit in ihren Arbeitsalltag nehmen und in die Umsetzung bringen. Hierzu werden die verschiedenen stationären und ambulanten Settings und Berufsgruppen der Teilnehmenden berücksichtigt. Wissensvermittlung, eigene Erarbeitungen und ein Erfahrungsaustausch sind Bestandteile der eintägigen Fortbildung. Teilnehmen können primär Praxisanleitende aus der Pflege, aber auch aus anderen Berufen des Gesundheitswesens, wie Anästhesie- und Operationstechnische Assistenz, Medizinische Technologie für Funktionsdiagnostik, Laboranalytik und Radiologie im Kontext der jährlichen Pflichtfortbildungen.

  • Fortbildungsangebot im Umfang von 8 Unterrichtseinheiten (anrechenbar auf die 24 Stunden jährliche Fortbildungspflicht)

Zeitraum der Durchführung: April 2025 bis April 2026

  • Berufspädagogische Train-the-Trainer-Schulung für Lehrende in der Fort- und Weiterbildung von Praxisanleitenden in den Pflege- und Gesundheitsberufen

Zeitraum der Durchführung: Dezember 2025 bis April 2026

  • Themen im Rahmen der Fortbildung:
  1. Klimakrise und Gesundheitsversorgung
  2. Planetare Gesundheit und Nachhaltigkeit
  3. Verantwortung der Pflege- und Gesundheitsberufe
  4. Methoden und Materialien


Bei Interesse an der Durchführung der Fortbildung bei deinem Träger oder für weitere Informationen und Rückfragen, sind wir gerne per E-Mail ansprechbar: BBNE-PfleGe@dbfk.de

Der DBfK bietet in seinen Räumlichkeiten auch Fortbildungen an. Aufgrund der Förderung können wir die Fortbildung für einen Kostendeckungsbeitrag von nur 25 Euro pro Person anbieten (die Fortbildungen sind an beiden Terminen identisch):

21.05.2025 in Berlin. Fortbildungsangebot: Nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit durch Praxisanleitung fördern

29.09.2025 in Berlin. Fortbildungsangebot: Nachhaltiges Handeln und planetare Gesundheit durch Praxisanleitung fördern


Projektpartner und Fördermittelgeber

Das Projekt wird von einem starken Verbund getragen aus:

  • Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK)
  • Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. (KLUG)
  • Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH (BBG)


Das Projekt BBNE-PfleGe wird im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus) gefördert.

(SR/IB)

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