In der jährlichen Delegiertenversammlung des DBfK Mitte Mai in Berlin galt es für die Delegierten in vielerlei Hinsicht, die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. Sie bestätigten Vera Lux mit großer Mehrheit als Präsidentin, wählten neue Vorstandsmitglieder, trafen Entscheidungen zur strategischen Weiterentwicklung des Verbands und diskutierten Zukunftsfragen der Pflege.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Delegierten. Gemeinsam mit dem neu gewählten Vorstand werden wir den DBfK als starke Stimme der Pflege weiter voranbringen. Unser Ziel bleibt klar: Professionalisierung, bessere Rahmenbedingungen, mehr Mitsprache und eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung mit einer starken professionellen Pflege“, sagte Vera Lux nach ihrer Wiederwahl.
Mit Elizabeth Tollenaere und Stefan Werner wurden zwei bereits
erfahrene Vorstandsmitglieder wiedergewählt.
Sie bilden als Vizepräsidentin und Vizepräsident mit Vera Lux den geschäftsführenden Bundesvorstand. Andrea Uhlmann und Lina Gürtler wurden neu in den Vorstand gewählt. Sie ergänzen das ehrenamtliche Gremium, in dem mit Andrea Kiefer (DBfK Südwest), Sabine Berninger (DBfK Südost), Martin Dichter (DBfK Nordwest) und Johannes Wünscher (DBfK Nordost) auch die Vorsitzenden der vier Regionalverbände des DBfK vertreten sind.
Die neuen Vorstandsmitglieder im Kurzporträt
Beschlüsse der Delegiertenversammlung
Darüber hinaus trafen die Delegierten Entscheidungen zur strategischen
Weiterentwicklung des Verbands. Hier steht das Projekt „Unser DBfK 2030“
im Fokus, mit dem sich der DBfK strukturell zukunftsfähig aufstellen
wird. Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme, die im vergangenen Jahr
erfolgte, beschlossen die Delegierten nun die weitere Ausarbeitung
verschiedener Reformtendenzen. Dies wird der Bundesvorstand umsetzen und
auf einer außerordentlichen, digitalen Delegiertenversammlung noch in
diesem Jahr mit den Delegierten weiter beraten.
Die Delegiertenversammlung diskutierte weitere Anträge und Anfragen, die aktuelle Herausforderungen und Zukunftsfragen der Pflege beleuchteten. Eingehend besprochen wurde ein Positionspapier zu Mindestpersonalvorgaben im Nachtdienst der stationären Langzeitpflege. Die Delegierten betonten die Notwendigkeit klarer Mindeststandards, äußerten aber auch Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit angesichts des bestehenden Personalmangels. Nach einer lebhaften Debatte wurde der Antrag schließlich mit großer Mehrheit angenommen – das Papier wird in seiner vorgelegten Form veröffentlicht.
Ebenfalls angenommen wurde ein Antrag zur Stärkung pflegerischer
Mitbestimmung in der Selbstverwaltung. Eine temporäre Arbeitsgruppe soll
eingerichtet werden, um konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Eine Anfrage zur akademischen Weiterqualifizierung von Pflegepädagog:innen fand breite Zustimmung. Der Bundesvorstand informierte über bisherige Aktivitäten und es wurde angeregt, das Thema auch in politischen Gremien weiter voranzutreiben.
Großes Interesse galt dem Umgang des DBfK mit der AfD. Dabei ging es
nicht um eine Neubewertung der Partei, sondern um eine strategische
Kommunikationslinie. Die Junge Pflege wird sich des Themas annehmen –
alle Mitglieder der Delegiertenversammlung sind eingeladen, sich daran
zu beteiligen.
Ein weiteres Signal setzte der DBfK mit dem Beschluss, eine
Ansprechperson für Inklusion, Diversität und Migration zu etablieren.
Der Antrag wurde nach inhaltlicher Überarbeitung angenommen. Geplant
ist, die Aufgabe ehrenamtlich zu besetzen und mit einem
Informationskonzept zu unterstützen. Mit breiter Zustimmung wurde zudem
eine Aktualisierung des Positionspapiers aus 2017 gegen Diskriminierung,
Rassismus und Extremismus verabschiedet.
Auch das Thema internationale Pflegefachpersonen fand Eingang in die
Versammlung. Die Delegierten sprachen sich dafür aus, eine Arbeitsgruppe
einzurichten, die prioritäre Maßnahmen vorschlägt – auch fremdsprachige
Veröffentlichungen sollen dabei geprüft werden.
Eine
abschließende Anfrage zu Unternehmensmitgliedschaften im DBfK konnte
nach einem klärenden Austausch mit dem Bundesvorstand als beantwortet
abgeschlossen werden.
Die Versammlung zeigte einmal mehr: Der
DBfK stellt sich aktiv den drängenden Themen der Pflege – mit Haltung,
Offenheit und dem festen Willen zur Gestaltung.
(PT/IKR)