Die Reform der Pflegeausbildung 2020 beinhaltete einen längst überfälligen Schritt: Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung bündelt pflegerische Kompetenzen in einem Beruf und stellt damit die Weichen für eine moderne, zukunftsfähige Versorgung. Während der politische Gegenwind zunimmt, positioniert sich dazu eine Gruppe, die es aus eigener Erfahrung besser weiß: Die Lenkungsgruppe Junge Pflege im DBfK.
In ihrem neuen Positionspapier bekennt sich die Junge Pflege klar zur Generalistik. Die Mitglieder bringen Erfahrungen aus beiden Ausbildungswelten mit – vor und nach der Reform – und sehen: Der generalistische Ansatz ist richtig. Nicht er ist das Problem, sondern die Rahmenbedingungen seiner Umsetzung. Vielerorts fehlt es an Verständnis für die neue Ausbildung, an Zeit für gesetzlich vorgeschriebene Praxisanleitung und an realistischer Erwartungshaltung gegenüber Auszubildenden.
Statt pauschaler Kritik formuliert die Junge Pflege fundierte und konstruktive Vorschläge: Skills Labs als dritter Lernort müssen verbindlich etabliert und finanziert werden. Die Praxisanleitung braucht Ressourcen und Kontrolle. Pädiatrische Einsätze müssen verstärkt, Curricula weiterentwickelt und Übergänge in spezialisierte Settings besser begleitet werden. Und nicht zuletzt: Pflegepädagog:innen sollen selbst generalistisch ausgebildet sein – damit der Ansatz auch in der Theorie ankommt.
Der Beitrag der Jungen Pflege ist ein starkes Signal: Die Reform hat Zukunft – wenn wir sie gemeinsam weiterentwickeln. Die Mitglieder der Lenkungsgruppe zeigen, dass junge Pflegende nicht nur mitreden wollen, sondern mitgestalten. Das ist gelebte Professionalisierung – und ein Beispiel dafür, wie viel Engagement, Fachlichkeit und Gestaltungswille im DBfK zu Hause ist.
Positionspapier: Evaluation der generalistischen Pflegeausbildung