Wir trauern um Swantje Kersten

19.04.2024

Wir trauern um Swantje Kersten
Wir trauern um Swantje Kersten

Am 19. April 2024 ist Swantje Kersten gestorben. Sie war ab 2020 Vorstandsvorsitzende des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) in der Region Nordost und Mitglied des Bundesvorstands, bevor sie im Herbst 2023 aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste.

Ihr war es ein Anliegen, professionell Pflegende zu motivieren ihre Geschicke selbst zu lenken. Nicht so sehr anzuklagen, was schlecht ist, sondern sich einzubringen, auch über das eigene Arbeitsumfeld hinaus.

Sie führte den Verband durch die Corona-Pandemie und machte sich in dieser Zeit sehr differenziert für die von ihr vertretenen Pflegefachpersonen stark. Langfristig könne den Pflegenotstand nur eine Selbstverwaltung der Pflege lindern. Der DBfK Nordost wird in ihrem Sinne weiter für Pflegeberufekammern streiten.

Kaum war die eine Krise überstanden, folgte der russische Angriff auf die Ukraine. Auch hier war Kersten solidarisch, ohne zu vereinfachen. Es dürfe „mit der Not der geflüchteten Pflegenden kein Geschäft gemacht werden“, sie müssten ihrer Qualifikation entsprechend eingesetzt und vergütet werden. Noch 2023 wurden dafür wichtige Weichen gestellt. Das Ende des russischen Angriffskriegs hat Kersten leider nicht mehr erlebt.

Pflegerisch arbeitete sie in vielen Bereichen von der Rettungsstelle bis zur Psychiatrie. Als Fachreferentin Pflege, Gesundheit und Hospiz beim Caritasverband für das Erzbistum Berlin widmete sich Kersten auch der Motivation und Wertschätzung, beides Themen, die für die Zukunft des Berufsstands ebenso entscheidend sind wie die Fachlichkeit.

Im Engagement und Ehrenamt lag ihr besonders der berufspolitische Nachwuchs am Herzen. Sie hat die Junge Pflege im DBfK wie auch generell innovative Ideen und neue Perspektiven gefördert, war nahbar, interessiert und motivierend. Auch die stärkere Öffnung der Verbandskultur für Pflegefachpersonen mit Migrationserfahrung setzte sie auf die Agenda.

Immer mehr gerade junge und internationale Pflegende haben jetzt die Kraft und die Ungeduld, Beruf, Verband und Pflege in Deutschland voranzubringen. Sie können das auch, weil Menschen wie Kersten ein Umfeld und ein Programm gestaltet haben, das Engagement ermöglicht und begünstigt: zutiefst menschlich und höchst professionell.

Unsere Traueranzeige auf der Gedenkseite vom Berliner Tagesspiegel

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