Vortragsreihe Pflege und Feminismus

20.03.2024

Vortragsreihe Pflege und Feminismus
Vortragsreihe Pflege und Feminismus

Der DBfK Nordost ist Mitveranstalter einer Vortragsreihe über "Pflege und Feminismus", die dem ambivalenten Verhältnis der beiden Konzepte nachgeht. Beim Abschluss sprach die Berliner Pflegesenatorin Dr. Ina Czyborra ein Grußwort.

Woher kommt der Eindruck, dass Pflege und Feminismus auf Distanz sind? Welches Selbstverständnis liegt der Care-Arbeit zugrunde und widerspricht das feministischen Ansätzen? Wie können die beiden Bereiche sich annähern und gegenseitig stärken?

Beim Auftakt am 18. Januar in der Hörsaal-Ruine am Berliner Charitéplatz wurde betont, dass Feminismus kein "Frauenthema" ist. Zugleich wurden frauenfeindliche Klischees in der Pflege und im Gesundheitssystem thematisiert, die seit mehr als einem Jahrhundert reproduziert werden. Gefordert wurden flachere Hierarchien, familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle, eine bessere Repräsentation der Pflege in den Medien und mehr politisches Gehör, aber auch eine Reflexion der eigenen Sicht auf den Beruf und mehr Selbstbewusstsein.

Am 29. Februar eröffnete Dr. Tanja Schmidt vom Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES) anlässlich des „Equal Care Day“ mit Zahlen zur Verteilung unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern. Mit Blick auf die professionelle Pflege erläuterte sie dann den „Comparable Worth“-Index der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der strukturelle Gründe für die Minderbewertung weiblicher Arbeit in den Blick nimmt. Auch die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Charité Christine Kurmeyer wies darauf hin, dass die Negation und Abwertung der Leistung und Belastung von Pflegenden Geschichte und Methode hat. Ihr Haus führt Workshops zu unbewussten Vorurteilen durch, um diese ins Licht zu rücken und zu überwinden.

Am 24. März endete die Reihe im Wenckebach-Klinikum mit der Frage, wie sich eine gute Allianz zwischen Feminismus und Pflege schmieden lässt. Es sprachen Dr. Aline Oloff vom Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin, sowie Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates e.V. Auch hier ging der Blick über die Pflege hinaus. „Feminismus in der Pflege bedeutet nicht nur, die Rechte und Belange von Frauen zu stärken, sondern auch eine Kultur der Gleichberechtigung und Wertschätzung aller Geschlechter zu fördern", so Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, in ihrem Grußwort.

Weitere Informationen bei der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Charité

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Schriftarten, Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig, für die Nutzung der Webseite nicht notwendig und kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.