03.03.2022
Der DBfK Nordost zur Situation ukrainischer Pflegefachpersonen: Pflegeverband fordert Unterstützung von Pflegestudierenden, Pflegefachpersonen und Pflegewissenschaftler:innen aus der Ukraine
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe Nordost (DBfK) e.V. schließt sich den Berufsverbänden und Gewerkschaften an, die sich
bereits gegen den Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine positioniert haben: „Gerade als Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner wissen wir um die Verletzlichkeit menschlichen Lebens. Unser Ziel ist es, Gesundheit zu fördern, Krankheitssymptome zu lindern und Menschen in allen Lebensphasen in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Trotzdem sich Pflegefachpersonen der Förderung von Gesundheit verschrieben haben, müssen sich die ukrainischen und russischen Pflegefachpersonen aktuell der Aufgabe stellen, Soldat:innen zu versorgen, zu pflegen oder im Sterben zu begleiten, deren Wunden die Folgen eines sinnlosen und völkerrechtswidrigen Krieges sind“, so die Vorsitzende des DBfK Nordost, Swantje Kersten.
Der DBfK Nordost erklärt sich deshalb solidarisch mit allen, im Besonderen mit den Kranken und Pflegebedürftigen in den umkämpften Gebieten, mit den ukrainischen Pflegestudierenden und Pflegefachpersonen sowie den Pflegewissenschaftler:innen an den Hochschulen in der Ukraine. Anja Katharina Peters, Vorstandsmitglied im DBfK Nordost und selbst Pflegeprofessorin: „Wir müssen bereits einen globalen Mangel an Pflegepersonal bewältigen und befinden uns immer noch in einer Pandemie. Der Krieg gefährdet die Ausbildung der nächsten Generation an Pflegefachleuten eines ganzen Landes. Der Krieg in der Ukraine, die enormen Kosten globaler militärischer Aufrüstung sowie die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland werden den Gesundheitszustand besonders von Kindern, alten, kranken und behinderten Menschen massiv beeinflussen. Der Zugang zu pflegerischer Versorgung, die Sicherheit der Krankenhäuser und die Ausbildung der Pflegestudierenden muss gewährleistet werden.“
Der DBfK Nordost e.V. fordert daher auch im Interesse des raschen Wiederaufbaus der Ukraine nach dem Krieg, vertriebenen
ukrainischen Pflegefachkräften schnellstmöglich die Berufsanerkennung in Deutschland zu gewähren und zusätzliche Studienplätze für geflohene ukrainische Pflegestudierende zu schaffen. Ukrainischen und russischen Studierenden, Pflegefachleuten und Pflegehilfskräften, deren Aufenthaltsberechtigungen für Deutschland demnächst auslaufen, muss in jedem Fall weiter Aufenthalt gewährt werden. Dabei ist zu beachten, so DBfK Nordost-Vorstandsmitglied Juliane Winkler, „dass unsere ukrainischen Kolleg:innen einen Hochschulabschluss haben. Es wäre inakzeptabel, sie als Pflegehelfer:innen einzusetzen. Stattdessen müssen die Hochschulen finanziell in die Lage versetzt werden, unsere Kolleg:innen mit Sprachund Onboarding-Kursen zu befähigen, ihrer Qualifikation entsprechend in Deutschland arbeiten zu können.“
Der Ethikkodex des International Councils of Nurses (ICN), dessen deutscher Mitgliedsverband der DBfK ist, hält eindeutig fest, dass „die
Achtung der Menschenrechte, einschließlich der kulturellen Rechte, des Rechts auf Leben und Wahlfreiheit, das Recht auf Würde und
respektvolle Behandlung“ der Pflege inhärent sind. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordost e.V. fordert deshalb alle Pflegefachleute auf, sich klar gegen den Angriffskrieg der Russischen Föderation zu positionieren, und erwartet, dass beide Seiten die lebensnotwendige Tätigkeit des Pflegepersonals anerkennen und die Sicherheit der Berufsgruppe gewährleisten.
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