Praxisanleitung in Not, neuer Pflegestudiengang in Hamburg in Aussicht

Der erste von insgesamt fünf Pflegetagen des DBfK Nordwest in diesem Jahr fand in der Albertinen Akademie Hamburg statt und wurde von rund hundert Teilnehmenden besucht. Heißes Thema im Publikumsdialog: die Situation in der Praxisanleitung. „Viele angehende Pflegefachpersonen haben in der Diskussion betont, wie prekär die Lage der Praxisanleitung ist“, sagt Sandra Mehmecke, Geschäftsführerin des DBfK Nordwest. „Sie ist häufig ungenügend oder fällt ganz aus, sodass Auszubildende und Studierende auf sich allein gestellt sind und viel zu viel Verantwortung übernehmen müssen. Wenn es nicht gelingt, für eine verlässliche Anleitung zu sorgen, verlieren wir viele von ihnen auf dem Weg in den Beruf. Das muss allen Verantwortlichen klar sein.“

Die Teilnehmenden erfuhren im Lauf des Tages, welche Qualifikationen für verschiedene Aufgabenkomplexe in der beruflichen Pflege notwendig sind und mit welchem Qualifikationsmix eine zukunftsfeste und professionelle Pflege gesichert werden kann. Auf dem Programm standen außerdem die anstehenden Strukturreformen im Gesundheitswesen, die auch berufspolitisch hochaktuell sind und auf die sich Gesundheitsminister:innen aus Bund und Ländern derzeit versuchen zu verständigen.

„Wir haben, auch im Dialog mit Staatsrat Angerer, noch einmal ausdrücklich auf unsere Vorstellungen für eine bessere pflegerische Versorgung in Hamburg hingewiesen“, betont Sandra Mehmecke. „Dazu gehört z.B. auch die Sicherstellung der pflegerischen Ausbildung, die ohne ausreichend Lehrpersonal nicht gewährleistet ist. Staatsrat Angerer hat jetzt konkret die Einrichtung eines pflegepädagogischen Masterstudiengangs zum Wintersemester 2025/26 in Aussicht gestellt, da dieses Angebot in Hamburg bisher fehlt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, den wir aus diesem Pflegetag mitnehmen.“