Geschichte des DBfK

Am 11. Januar 1903 rief Agnes Karll die „Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands“ (B. O. K. D.) ins Leben, den Vorläufer des heutigen DBfK. Schon ein Jahr später waren aus den zunächst 30 bereits 300 Mitglieder geworden. Parallel war Agnes Karll auch schon frühzeitig international vernetzt und aktiv. Im Jahr 1904 war Deutschland – vertreten durch Agnes Karll – eines der Gründungsmitglieder des International Council of Nurses (ICN).

Nach dem zweiten Weltkrieg gründeten am 24. Juli 1945 ehemalige B. O. K. D.-Mitglieder den Agnes-Karll-Verband als Nachfolgeorganisation.

1973 benannte sich der Agnes-Karll-Verband nach einem Zusammenschluss mit anderen Schwesternorganisationen in „Deutscher Berufsverband für Krankenpflege" (DBfK) um. Seit 1991 tragen wir den heutigen Namen „Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe" – allerdings mit dem ursprünglichen Kürzel DBfK.

Agnes Karll
Agnes Karll

Anlässlich des DBfK-Jubiläums 120 Jahre Berufsverband und 50 Jahre DBfK 2023
hielt die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Karen Nolte einen Vortrag zu Agnes Karll:

Zur Geschichte der Pflege und zum Wirken der Pflegereformerin Agnes Karll



Agnes Karll

Wer sich für die Pflegeberufe interessiert und sich mit Pflegeberufspolitik beschäftigt, kommt an der Person Agnes Karll nicht vorbei. Sie ist die Gründerin unseres Berufsverbandes und ihre Gedanken und Ziele sind bis heute aktuell. Am 25. März 2018 jährte sich Agnes Karlls Geburtstag zum 150. Mal und im Jahr 2023 feierten wir 120 Jahre Berufsverband und 50 Jahre DBfK.

Agnes Karll wurde 1868 im kleinen Ort Embsen in der Lüneburger Heide geboren. Ihr Geburtshaus steht dort bis heute und trägt eine kleine Gedenktafel. 1887 begann sie mit 19 Jahren die Krankenpflegeausbildung im Clementinenhaus Hannover. Ab 1891 wohnte sie in Berlin Schöneberg, hier begann auch ihre berufspolitische Arbeit für den Pflegeberuf.

Am 11. Januar 1903 gründete sie die „Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands“ B. O. K. D., den Vorläufer des heutigen DBfK. Sie wurde deren erste Vorsitzende. Ein Jahr später waren aus den zunächst 30 bereits 300 Mitglieder geworden. Parallel war Agnes Karll auch schon frühzeitig international vernetzt und aktiv. 1904 wurde der Weltbund der Pflegeberufe der International Council of Nurses (ICN) gegründet. Deutschland war, vertreten durch Agnes Karll, eines der Gründungsmitglieder. 1909 wurde sie auch zur ICN-Präsidentin gewählt. Am 12. Februar 1927 starb sie im Alter von nur 58 Jahren nach schwerer Krankheit, ihr Grab befindet sich in Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Lebensmotto: „Per aspera ad astra“ – Auf rauen Wegen zu den Sternen!

Ihr Ziel war stets, für den Krankenpflegeberuf bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und die beruflich Pflegenden sozial abzusichern. Es gab seinerzeit kein definiertes Berufsbild, keine geregelte Ausbildung, gesetzlich definierte Arbeitszeiten oder tarifliche Vergütungen. Und auch keine Rente am Ende des Berufslebens. Der Verband zählte 1912 bereits 3.200 aktive Mitglieder und gewann bald auch politisches Gewicht.

Trauer um Ruth Schröck

Der DBfK trauert um sein Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ruth Schröck. Die in Berlin geborene Ruth Schröck verstarb am 30.12.2023 im Alter von 92 Jahren in ihrer Wahlheimat Edinburgh/Schottland.

Ruth Schröck ist eine der großen und prägenden Persönlichkeiten in der deutschen professionellen Pflege im 20. Jahrhundert und darüber hinaus. Sie hat sich besondere Verdienste in der Anfangsphase der Akademisierung in (West-)Deutschland seit den 1980er Jahren erworben.

Als erste Pflegeprofessorin in Deutschland an der (Fach-)Hochschule Osnabrück (seit 1987) und mit dem Hintergrund ihrer beruflichen und akademischen Ausbildung und Tätigkeit in Großbritannien beeinflusste sie ganz entscheidend den frühen Diskurs um die Akademisierung der Pflege und das Denken über die professionelle Pflege. Nach ihrer Emeritierung 1996 betreute sie das Postgraduiertenprogramm an der Privaten Hochschule Witten-Herdecke. Auch nach ihrem Ausscheiden dort betreute sie noch etliche Jahre lang Promovierende. Ruth Schröck engagierte sich auch außerhalb der Hochschulen in Gremien, mit Vorträgen und Initiativen, wie z. B. die Gründung des Deutschen Vereins für Pflegewissenschaft.

Ihre Verdienste wurden in Deutschland und in Großbritannien mehrfach anerkannt, z. B. mit mehreren Ehrendoktorwürden. Der Bundespräsident verlieh ihr 2017 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der DBfK ernannte sie zum Ehrenmitglied und verlieh ihr 2011 die Agnes Karll-Medaille. 2001 wurde sie mit dem Pflegepreis des Deutschen Pflegerates ausgezeichnet.

Ruth Schröck hat sich um die Profession Pflege in Deutschland verdient gemacht. Der DBfK wird ihr ein ehrendes Gedenken bewahren.

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