„Nurse“ und „Nursing“ jetzt in deutscher Übersetzung

Die aktuelle Potenzialanalyse der beruflichen Pflege ist überfällig und ein Meilenstein für die Profession.

06.10.2025

Was bedeutet es, Pflegefachperson zu sein? Wie definiert sich die Berufsgruppe? Welche Bedeutung hat das für pflegerisches Handeln, aber auch für die Gesellschaft und Politik? Antworten liefert die Neudefinition der Begriffe „Nurse“ und „Nursing“, veröffentlicht anlässlich des diesjährigen Kongresses des International Council of Nurses (ICN). Die drei deutschsprachigen Mitgliedsverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz legen jetzt eine gemeinsam erarbeitete und vom ICN autorisierte Übersetzung vor.

„Die Definitionen beschreiben umfassend das Spektrum dessen, was professionelle Pflege heute leisten kann“, sagt Vera Lux, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), einer der drei beteiligten Verbände. „Damit geben wir beruflich Pflegenden eine Hilfestellung an die Hand, um ihre Rolle reflektieren und selbstbewusst ausüben zu können. Darum geht es im Kern: um eine Selbstbeschreibung, aber auch Selbstermächtigung.“ 

Die Versorgungsrealität, in der beruflich Pflegende wirken, hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Diese Veränderungen greift die Neudefinition auf und liefert damit auch eine Blaupause für die Politik, wie das Potenzial der beruflichen Pflege für die Versorgung genutzt werden kann. Gleichzeitig machen die ausführlichen Beschreibungen auch der Öffentlichkeit deutlich, welchen Beitrag Pflegefachpersonen in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung leisten und welche Werte sie dabei leiten. Für die Pflegefachausbildung stellen die Definitionen einen Referenzpunkt dar, neben den bestehenden Rahmenlehrplänen und Curricula. 

„Wir als DBfK hoffen sehr, dass mit der Neudefinition das volle Spektrum pflegerischer Kompetenz von den politisch Verantwortlichen, aber auch von der breiten Öffentlichkeit und Gesellschaft erkannt wird“, betont Vera Lux. „Das könnte die Umsetzung in die heutige Versorgungsrealität in Deutschland befördern, auch vor dem Hintergrund, dass eine umfassende Reform der Versorgungsstrukturen in unserem Gesundheitssystem zwingend geboten ist und professionelle Pflege als relevanter Leistungserbringer anerkannt wird. Dazu braucht es eine inklusive Aufgabenverteilung unter den Gesundheitsprofessionen und mehr Autonomie für Pflegefachpersonen. Das Handbuch dafür liegt jetzt vor.“ 

Veranstaltungshinweis: Die Neuübersetzung stellen wir in einem Webtalk am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025, von 18 bis 20 Uhr der interessierten Öffentlichkeit vor. Das Programm garantiert spannende Einblicke:
Bedeutung der neuen Definitionen: José Luis Cobos Serrano (ICN-Präsident)
Werkstattbericht aus dem Übersetzungsteam: Franz Wagner (ehem. DBfK-Geschäftsführer) und Roswitha Koch (Leiterin Pflegeentwicklung, SBK)
Impulse zu den Chancen der Neudefinition: Vera Lux (DBfK), Sophie Ley (SBK) und Elisabeth Potzmann (ÖGKV) 

Die Broschüre im Download

Katharina von Croy
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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