Kommunale Gesundheitsversorgung unter Druck: Pflege stärken, Versorgung sichern!

DBfK-Forderungen an zukünftige Bundesregierung

06.03.2025

Die kommunale Gesundheitsversorgung steht unter Druck – insbesondere in ländlichen Regionen. Möglichen Lösungen widmete sich die Veranstaltung „Gesundheit in der Kommune“ des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) und des Bosch Health Campus.

Fehlende Versorgungsstrukturen, überlastete Hausarztpraxen und eine steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen machen deutlich: Die bisherige Ausrichtung der Primärversorgung reicht nicht aus, sondern muss stärker auf Gesundheitsförderung und Prävention setzen, Sektorengrenzen überwinden und Aufgaben neu verteilen. Der DBfK fordert deshalb im Zuge der aktuellen Sondierungsgespräche zwischen CDU und SPD, die notwendige grundlegende Reform der Gesundheitsversorgung. Sie dürfe angesichts der anstehenden Herausforderungen und Kosten, die auf Deutschland zukommen, nicht wieder unter den Tisch fallen.

Der DBfK sieht dabei die professionelle Pflege als Schlüssel zu einer besseren und kosteneffizienten Versorgung, die an den konkreten Gesundheitsbedarfen der Menschen vor Ort ausgerichtet ist. Internationale Erfahrungen zeigen, dass speziell qualifizierte Pflegefachpersonen, wie Community Health Nurses, entscheidend zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen. „Wenn wir die professionelle Pflege stärken, stärken wir die Kommunen. Prävention und Gesundheitsförderung sind keine Kostentreiber – sie sparen Geld, weil sie Pflegebedürftigkeit hinauszögern und Krankenhausaufenthalte vermeiden“, so Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK.

Wie kann die Gesundheitsversorgung vor Ort gesichert werden? Diese Frage treibt die Kommunen um, wie in der Veranstaltung deutlich wurde. Tahnee Leyh zeigte eindrucksvoll, wie sie als Community Health Nurse die Versorgung und damit das Leben der Menschen vor Ort besser macht – sei es für eine Mutter mit Depressionen oder für einen älteren Herrn mit einer Lungenerkrankung. Der Luckauer Bürgermeister Gerald Lehmann schilderte, wie eine Sozialraumanalyse den Weg zur Einführung und Finanzierung der Community Health Nurse-Stelle in seiner Region ebnete, aber auch wie viel Ideenreichtum bei der Finanzierung noch notwendig ist, so lange rechtliche Regelungen fehlen.

Nicht nur die Kommunen drängen auf Reformen: Auch die Kranken- und Pflegekassen sehen dringenden Handlungsbedarf. Yvonne Ehmen (AOK Bundesverband) sieht in den Community Health Nurses eine Investition in eine bessere und kosteneffizientere Versorgung. Ideen zur Finanzierung gibt es auf Seiten der Kassen auch: Eine Ko-Finanzierung durch Krankenkassen, Pflegekassen und Kommunen, würde eine bedarfsorientierte Versorgung ermöglichen. Dafür müsse das Pflegekompetenzgesetz zügig nachgebessert und umgesetzt werden.

Der DBfK appelliert an die künftige Regierung, mutige Reformen nicht auf die lange Bank zu schieben. Die Primärversorgung brauche gut ausgebildete Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen – für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in Stadt und Land. „Eine starke Gesundheitsversorgung ist gut für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und diesen brauchen wir in Zeiten globaler Krisen mehr denn je“, so Klapper.

Anja Kathrin Hild
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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