Pflege kann sogar noch mehr: DBfK zur Kampagne „Pflege kann was“ des BMFSFJ

21.11.2022

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die neue Kampagne „Pflege kann was“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Insbesondere eine Stärkung der hochschulischen Ausbildung ist dem DBfK zufolge dringend notwendig, wie auch der aktuelle Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege zeige.

„Pflege kann was“ – unter diesem Motto hat das BMFSFJ jetzt eine neue Informationskampagne zur Pflegeausbildung gestartet. „Es ist richtig und wichtig, dass die Pflegeausbildung bekanntgemacht und beworben wird“, meint DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Eine Kampagne allein reicht natürlich nicht, um die Pflegekrise aufzuhalten, sie ist aber ein Baustein auf dem Weg zu einer besseren Personalausstattung durch mehr Kolleg:innen.“

Die Kampagne spricht mit unterschiedlichen Motiven Schüler:innen, Abiturient:innen und Umschüler:innen an, die sich gerade beruflich orientieren wollen. „Uns ist besonders wichtig, dass das Ministerium auch für das Pflegestudium wirbt. Der gerade veröffentlichte Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege hat gezeigt, dass die Ausbildung gut angenommen wird, aber es noch immer viel zu wenige Studierende im Bachelorstudium gibt. Die Studiengänge müssen unbedingt gestärkt werden. Das hat die Ministerin erkannt, nun kommt es auf schnelles Handeln an.“ Der DBfK fordert vor allem eine Bezahlung der Praxiseinsätze, die die Studierenden leisten, und eine Stärkung der öffentlichen Hochschulen, damit dort mehr Studienmöglichkeiten geschaffen werden.

Der Wissenschaftsrat hatte schon vor über zehn Jahren eine Quote von 10 bis 20 Prozent hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen in der Versorgung empfohlen. Deutschland liege hier und auch im internationalen Vergleich weit zurück, so der DBfK. Mit einer Quote von nur 0,8 Prozent im primärqualifizierenden Studium sei dieses Ziel weiterhin nicht erreichbar. „Die hochschulisch ausgebildeten Kolleg:innen auf den Stationen oder in den Pflegeeinrichtungen bringen neue Forschungserkenntnisse in die Praxis und sorgen insgesamt für eine verbesserte Pflege durch beständiges Reflektieren der Wissensbasis im praktischen Arbeitsfeld. Mehr akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen reduzieren die Sterblichkeit. Das zeigen internationale Studien zur Akademisierungsquote. Pflege kann also sogar noch viel mehr!“, so Bienstein. „Es ist ein Mythos, dass die Kolleg:innen mit Studium nicht mehr ‚am Bett‘ arbeiten würden. Ganz im Gegenteil kann man viele ehrgeizige Pflegefachpersonen gerade mit den Studienmöglichkeiten und entsprechenden Stellenprofilen im Beruf halten.“

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