05.11.2025
„Pflege wird teurer – Löhne steigen erneut“, „Infolge der Lohnanpassungen werden die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner erneut deutlich steigen.“ „80 Prozent unserer Kosten sind Personalkosten“ – derlei Aussagen sind in diesen Tagen oft zu lesen. „Zu oft!“, konstatiert Andrea Kiefer, Vorsitzende des DBfK Südwest e. V.
„Wir als Berufsverband haben uns lange und beharrlich für eine angemessene Bezahlung von Pflegefachpersonen eingesetzt und dieses Ziel nach und nach erreicht.“, so Kiefer weiter.
„Nachdem die professionelle Pflege in den Jahren der Pandemie als systemrelevant erkannt wurde, ist ihre Wahrnehmung aktuell leider wieder häufig von ökonomischen Aspekten und Kostenfragen geprägt, anstatt den tatsächlichen Pflegebedarf und die Qualität der Versorgung in den Vordergrund zu stellen. Dies ist eine riskante Tendenz.“ erläutert Andrea Kiefer. Alleine in Baden-Württemberg gibt es ca. 625.000 pflegebedürftige Mensch, und diese Zahl wird weiter steigen. Eine der Qualifikation entsprechende Bezahlung trägt zur Berufszufriedenheit bei, kann den Verbleib von Pflegefachpersonen in ihrem Beruf fördern und so dem vielzitierten Fachkräftemangel entgegenwirken. Dies wiederum kommt den Pflegebedürftigen zugute.
Kiefer betont, dass der Ball der Kostensteigerung nicht ins Feld der professionell Pflegenden gespielt werden dürfe, sondern vielmehr im Feld der Politik läge.
„Eine umfassende, wirkliche Reform der Pflegeversicherung, die sich nicht im Klein-Klein verliert, ist überfällig. Pflege auf einen Kostenfaktor zu reduzieren, ist engstirnig und aus der Zeit gefallen. Pflege ist ein Leistungsfaktor!“ stellt Andrea Kiefer klar.
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