02.09.2024
Reformen im Gesundheitswesen sind dringend notwendig. Thüringen und Sachsen gehören zu den Bundesländern, die vom demographischen Wandel besonders betroffen sind. Die über 65-jährigen werden bald ein Drittel der in Thüringen und Sachsen lebenden Menschen ausmachen.
Da werden die Versäumnisse in der Pflegepolitik der zurückliegenden Jahrzehnte gerade hier als erstes zu erheblichen Konflikten zu führen, wenn der steigende Versorgungsbedarf - auch durch fehlendes Pflegepersonal – nicht mehr auch nur annähernd gedeckt werden kann.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südost e.V. fordert angesichts der Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen, die Pflegepolitik mit oberster Priorität zu behandeln. Hintergrund ist insbesondere der Wahlerfolg innovationsfeindlicher Gruppierungen und damit verbunden auch die Sorge um die pflegerische Versorgungslage.
Christiane Lehmacher-Dubberke, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V., warnt: „Eine rückschrittige Pflegepolitik ist nicht nur für die Menschen in ländlichen Regionen eine besondere Herausforderung. Eine rückwärtsgewandte Pflegepolitik hat auch das Potenzial, den sozialen Frieden zu gefährden. Was Thüringen und Sachsen jetzt brauchen, sind tragfähige Innovationen zur Sicherung der Gesundheitsfürsorge. Pflege gehört an die erste Stelle des politischen Tagesgeschäftes!“
Demographieforscher rechnen mit einem Rückgang der ländlichen Bevölkerung in Thüringen und Sachsen um bis zu 25 % in den kommenden 20 Jahren. Lediglich die Städte Leipzig und Dresden weisen ein positives Bevölkerungswachstum auf. Sachsen und Thüringen sind auf einen Zuwachs an jüngeren Menschen angewiesen, die das Gesundheits- und Pflegesystem in beiden Ländern stabilisieren bzw. aufrechterhalten.