arte-Doku über Community Health Nursing

16.01.2025

arte-Doku über Community Health Nursing
arte-Doku über Community Health Nursing

Was haben das West-Allgäu und die Niederlausitz mit Island zu tun? Beide Regionen versuchen eine neue Form der Gesundheitsversorgung zu schaffen, die im hohen Norden längst etabliert ist.

Wer in Deutschland Veränderungen in der Gesundheitsversorgung will, verzweifelt allzu oft an starren Strukturen, strikten Hierarchien und (fehlenden) gesetzlichen Grundlagen. Umso wichtiger ist es, sich an internationalen Vorbildern zu orientieren und innovativen Projekten hierzulande Sichtbarkeit zu verschaffen. Beides leistet die Dokumentation "Islands Rezept für gute Pflege", die jetzt in der arte-Mediathek verfügbar ist.

Eine der Protagonistinnen ist mittlerweile Mitglied im Vorstand des DBfK Nordost. Tahnee Leyh arbeitet seit 2021 als Community Health Nurse im brandenburgischen Luckau. In der Dokumentation begleiten wir sie zu mehreren Patient:innen in der ländlichen Region, wo Hausarztpraxen oft schließen, fern sind oder sich überfordert fühlen. Der Fokus liegt aber nicht auf dem Mangel, sondern auf den Menschen und für sie passenden Lösungen.

Ein weiterer Erzählstrang widmet sich dem bayerischen Lindenberg, wo Elisa Johannsdottir aus Island ein Gesundheitszentrum aufbaut, nachdem die örtliche Klinik samt Sozialdienst geschlossen wurde. Wir begleiten sie an die Technische Hochschule Deggendorf, wo sie Angewandte Gesundheitswissenschaft lehrt, und nach Reykjavík an eines der dortigen Gesundheitszentren, wo Pflegefachpersonen und ärztliches Personal auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

Auch Entscheider:innen kommen zu Wort, die wie Leyh und Johannsdottir mehr Kompetenzen für die Pflege und Heilkundeübertragung fordern, nicht nur zur Arztentlastung, sondern auch zum Wohl der Patient:innen. Und weil die Aufwertung zum Beispiel durch Akademisierung den Beruf attraktiver macht. Noch ist es „ein Abenteuer mit offenem Ausgang“, Pflege zu studieren, da die entsprechenden Berufsbilder bei uns zu wenig etabliert sind. Umso wichtiger sind Pionier:innen, die sich trauen – und Dokumentationen ihrer Leistung wie jetzt bei arte.

Zur Sendung vom 16.01.2025, verfügbar bis zum 15.01.2026 (31 Minuten)


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