19.12.2024
Gestern hat das Bundeskabinett in seiner letzten Sitzung das Pflegekompetenzgesetz beschlossen. Ob es noch vor den Neuwahlen im Februar umgesetzt wird, ist zwar noch offen, aber der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe zeigt sich optimistisch, dass die Parteien dieses wichtige Signal an die Profession Pflege nicht zum Spielball ihres Wahlkampfs machen.
„Es ist ein gutes und wichtiges Signal in die Berufsgruppe, dass ihre Kompetenzen endlich gewürdigt werden“, so DBfK-Präsidentin Vera Lux. „Es ist frustrierend und es schadet der Versorgung unserer Patient:innen, wenn man sich über kleinste Maßnahmen mit einer anderen Berufsgruppe abstimmen muss, um das zu tun, was zum eigenen Beruf gehört und was man gelernt hat. Das Pflegekompetenzgesetz ist zwar noch nicht perfekt und wir hätten uns weitergehende Regelungen gewünscht, aber es ist immerhin ein großer Schritt in die richtige Richtung.“
Der DBfK fordert von einer neuen Bundesregierung, die Pflegefachassistenz bundesweit zu vereinheitlichen und die Etablierung erweiterter Rollen in Richtung Advanced Practice Nursing mit Priorität anzugehen. „In den bereits veröffentlichten Wahlprogrammen spielt die professionelle Pflege wieder nur eine Nebenrolle. Wir sehen dort teilweise einen Rückfall hinter bereits erreichte Einsichten bei den Parteien. Community Health Nursing, Advanced Practice Nursing, Schulgesundheitspflege – all das fehlt in den meisten Wahlprogrammen. Dies ist vor dem Hintergrund der Alterung unserer Gesellschaft und der Baby-Boomer-Generation unverantwortlich! Nur wenn wir die professionell Pflegenden mit all ihren Kompetenzen wirksam einbinden, kann der steigende Pflegebedarf bewältigt werden“, so Lux. „Die professionelle Pflege hat eine Schlüsselfunktion im Gesundheitswesen und dieses Potenzial darf nicht länger ignoriert werden. Der Appell geht nun an die Abgeordneten und die folgende Regierung: Nehmen Sie die Pflege ernst, geben Sie uns Handlungsspielraum und lassen Sie uns gemeinsam für die Gesundheit der Bevölkerung arbeiten.“