„Wir sind auf einem guten Weg, das Potenzial der Pflegekompetenzen zu nutzen“

DBfK zum Fachgespräch im Gesundheitsministerium

21.03.2024

Am 20. März 2024 hatte Minister Lauterbach zum Fachgespräch ins Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eingeladen. Die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Bernadette Klapper, hat daran teilgenommen. Ihr Statement:

„Das Pflegekompetenzgesetz ist richtig, um die Versorgung zu verbessern und die Profession zu stärken. Entsprechend viel Zustimmung war unter den Teilnehmer:innen wahrzunehmen. Allerdings folgten die Diskussionen zu einzelnen Eckpunkten des Gesetzes noch zu sehr den althergebrachten Strukturen oder verloren sich in Details.

Für uns als Profession liegt das große Potenzial des Gesetzes in diesen vier Kernthemen:

  1. Die Heilkundeausübung in den Bereichen Diabetes, Demenz und Wundversorgung mit der Verordnung von häuslicher Krankenpflege, Hilfs- und Heilmitteln ist überfällig. Weitere Module müssen folgen.
  2. Die Übergabe der Pflegebegutachtung an die betreuenden Pflegefachpersonen legt richtigerweise die Verantwortung in die Hände der Profession. Es können dadurch doppelte Prozesse und ein erhebliches Maß an Bürokratie eingespart werden. Für Betroffene und Angehörige bedeutet es eine große Erleichterung.
  3. Die Rollen, Kompetenzen und Stellen für akademisch ausgebildete Kolleg:innen wie Advanced Practice Nurses oder Community Health Nurses müssen auf- und ausgebaut werden. Die Verschiebung dieser wichtigen Maßnahme zur Sicherung der Versorgungsqualität auf einen späteren Zeitpunkt sehe ich kritisch.
  4. Wir brauchen eine Lösung für die berufsständische Vertretung der Profession, damit Pflege als größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen mitbestimmen und -gestalten kann. Es stimmt optimistisch, dass das erkannt wurde.

Ein weiterer vielversprechender Ansatz wurde von Minister Lauterbach mit dem Begriff „stambulante Versorgung“ in neuen Wohnformen eingebracht. Dies steht zwar in keinem direkten Zusammenhang mit den Pflegekompetenzen, setzt aber ein positives Zeichen, dass der Minister bestehende Strukturen angeht.

Wenn das Pflegekompetenzgesetz nun mutig und zügig umgesetzt wird, sehe ich uns auf einem guten Weg, mit der Herausforderung des Fachkräftemangels umzugehen. Denn die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und die Stärkung der Profession Pflege sind untrennbar miteinander verbunden. Die Zeit drängt. Wir brauchen einen großen Wurf.“

Anja Kathrin Hild
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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